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Lebensmotive als Kontinuen
Anerkennung | Wie stark ist die Motivation, Misserfolg und Kritik zu vermeiden?
Neugier | Wie viel Zeit möchte die Person dem Nachdenken und Analysieren widmen?
Ehre | Wie sehr hält sich die Person an einen moralischen Verhaltenskodex?
Körperliche Aktivität | Wie viel sportliche Aktivität strebt die Person in der Regel an?
Beziehungen | Wie viel Zeit möchte die Person mit Freunden und Bekannten verbringen?
Wie es die Aufzählung aufzeigt, strebt jedes Individuum danach, den individuellen „Sättigungspunkt“ innerhalb des Kontinuums zu erreichen.
Die zweite Darstellung bildet dieses optimale Glückslevel mit den jeweiligen Pfeilen ab. Dabei wird ein „zu viel“ (mehr als individuell gewünscht) einem „zu wenig“ (weniger als individuell gewünscht) des universellen Ziels gegenübergestellt.
In dieser Abbildung stellt das Lebensmotiv Beziehungen ein Motivationskontinuum dar. Die beiden Pole stehen auf der einen Seite für den Wunsch, allein sein zu wollen und auf der anderen Seite für jenen, möglichst viel Zeit in der Gesellschaft anderer verbringen zu wollen. Dabei ist dieser Wunsch je nach Person individuell ausgeprägt. Insgesamt gibt es 16 verschiedene und optimale Glücksebenen – sprich, eine für jedes Lebensmotiv.
Zwei Aspekte prägen die intrinsischen Lebensmotive – was begehrt wird und wie sehr es begehrt wird!
Der Aspekt dessen „Was“ begehrt wird, stellt das Allgemeingültige der menschlichen Motivation dar. Denn wir Menschen wollen prinzipiell alle die gleichen Dinge: Erkenntnis, Respekt, Erotik oder die körperliche Betätigung usw.
Zum anderen setzen sich die Aspekte mit dem „wie sehr“ auseinander – bedeutet im Umkehrschluss die individuelle Maßzahl der menschlichen Motivation. Ein Mensch, der das Lebensmotiv der körperlichen Aktivität stark ausgeprägt hat, bevorzugt körperliche Ertüchtigung eher als jene, mit einem gering ausgeprägten Lebensmotiv.
Innerhalb des psychologischen Denkens wird oftmals die Hypothese aufgestellt, dass jeder die gleichen Dinge begehrt – ohne dabei die großen Unterschiede hinsichtlich der Priorisierung zu bemerken.
„Der Trugschluss des Unendlichen“
Selbst wenn jeder Mensch die gleichen Werte anstrebt, streben wir sie alle in unterschiedlichem Ausmaß an. Man kann Menschen also motivieren, indem man universelle Werte anspricht. Beispielsweise den Wert Respekt – wir alle wollen Respekt, wir wollen dazugehören, allerdings in unterschiedlichem Ausmaß. Jeder möchte respektiert werden, aber einige Menschen brauchen wesentlich mehr Respekt als andere, und das auch aus unterschiedlichen Gründen. Die 16 Lebensmotive zeigen auf, wonach jeder Mensch strebt. Während sich jeder Mensch von sozialen Interaktionen wie der Zugehörigkeit motivieren lässt, hängt das entsprechende Level davon ab, wie intro- und extrovertiert dieser Mensch ist.
Die 16 Lebensmotive machen uns zu Individuen
Jeder Mensch trägt die 16 Lebensmotive in sich – aber jeder bewertet diese unterschiedlich. Wie das Beispiel von Jake und Henry zeigt, entwickeln sich aus starken und geringen Ausprägungen Persönlichkeitsmerkmale (nicht jedoch aus durchschnittlich ausgeprägten Lebensmotiven).
Beispielsweise sorgt ein starkes Bedürfnis nach Neugier dafür, dass sich ein Mensch zu einer intellektuellen Persönlichkeit entwickeln kann. Das geringe Bedürfnis nach Neugier hingegen, lässt Menschen zu praktisch veranlagten Persönlichkeiten werden. Die 16 Lebensmotive machen uns zu Individuen. Jeder Mensch besitzt alle 16 Lebensmotive, doch jeder priorisiert sie unterschiedlich. Das Reiss Motivation Profile® ermöglicht uns einen Einblick in unsere Werte und welche Bedeutung wir ihnen zumessen – es ist somit ein Ausdruck dessen, wer wir sind.
Mehr zum Reiss Motivation Profile® und den einzelnen Lebensmotiven finden Sie auf unserem Youtube Kanal.