Der schon lange brodelnde Konflikt
Anna und Peter arbeiten seit mehreren Jahren im selben Team. Während Anna als Projektmanagerin stets auf die termingerechte Fertigstellung der Aufgaben bedacht ist, ist Peter als kreativer Kopf für innovative Ideen bekannt. Doch anstatt ihre unterschiedlichen Stärken zu vereinen, führt ihre Zusammenarbeit immer wieder zu Spannungen.
Anna ist eine strukturliebende Perfektionistin. Sie plant Projekte akribisch und legt Wert auf pünktliche Lieferung und hohe Qualität. Ihr Ansatz ist methodisch und organisiert, was ihr im Team den Ruf eingebracht hat, äußerst zuverlässig zu sein. Anna fühlt sich am wohlsten, wenn sie die Kontrolle behält und alles nach Plan verläuft. Für sie ist Ansehen durch Leistung und Struktur von größter Bedeutung.
Peter hingegen sprüht vor kreativen Ideen und liebt es, innovative und unkonventionelle Ansätze auszuprobieren. Er ist spontan und flexibel, was ihm ermöglicht, in der dynamischen und sich ständig verändernden Projektumgebung zu glänzen. Peter findet Erfüllung darin, neue Wege zu gehen und kreative Lösungen zu entwickeln. Er genießt es, Ansehen für seinen Einfallsreichtum, seine Spontanität und seine Kreativität zu bekommen.
Unterschiedliche Arbeitsweisen schüren den Konflikt
Die Unterschiede in ihrer Arbeitsweise und ihren Prioritäten führen immer wieder zu Missverständnissen und Reibereien. Anna fühlt sich durch Peters spontanen Ansatz oft übergangen und sieht ihre sorgfältige Planung gefährdet. Peter wiederum empfindet Annas Fokus auf Termine und Struktur als einengend und hemmend für seine Kreativität. Diese unvereinbaren Arbeitsstile resultieren in wiederkehrenden Konflikten, die das gesamte Team belasten und die Produktivität mindern.
So auch beim aktuellen Projekt. Eines Morgens kommt es erneut zu einem heftigen Streit. Anna, sichtlich genervt, sagt: „Peter, wir müssen uns an den Zeitplan halten! Dein ständiges Herumexperimentieren bringt uns nur in Verzug.“ Peter erwidert aufgebracht: „Anna, deine starren Pläne ersticken jede Kreativität! Ohne meine Ideen wäre unser Projekt längst in der Sackgasse!“ Während sich die Diskussion zuspitzt, wird klar, dass hier tiefer liegende Motive im Spiel sind. Beide fühlen sich unverstanden und nicht wertgeschätzt, was den Konflikt weiter anheizt. Svenja, die Teamleiterin, ist am Ende ihrer Kräfte im Versuch, zwischen den beiden zu vermitteln und weiß nicht mehr weiter.
Das Reiss Motivation Profile® bringt Licht ins Dunkel
Svenja hat vor Kurzem Werbung vom Reiss Motivation Profile® (RMP) gesehen und ist bereit, alles auszuprobieren, was Besserung in der Arbeitsatmosphäre mit sich bringen kann. Auf ihr Anraten hin entschließen sich Anna und Peter widerwillig, das Reiss Motivation Profile® durchzuführen. Der Online-Test offenbart die 16 Lebensmotive, die unsere innersten Antriebe und Überzeugungen ausmachen. Das Ergebnis bringt Licht ins Dunkel: Beide haben das Motiv „Status“ stark ausgeprägt. Doch genau in dieser Gemeinsamkeit liegt auch ihr größter Gegensatz: Anna legt großen Wert auf Ansehen durch Leistung und Struktur, während Peter sich über innovative Ideen und seine Kreativität definiert. Ihre starken Motive kollidieren, da beide den Wunsch haben, im Rampenlicht zu stehen und für ihre jeweiligen Stärken anerkannt zu werden – aber eben auf unterschiedliche Art und Weise.
Auf dem Weg zur Lösung
Mit diesen neuen Erkenntnissen wird ein Vermittlungsgespräch organisiert. Svenja übernimmt hier die Rolle der Mentorin und erklärt: „Anna, Peter, es ist klar, dass ihr beide einen hohen Anspruch an euren Status habt. Doch dieser kann auf verschiedene Weisen erreicht werden.“ Anna nickt und sagt: „Ich verstehe jetzt, warum du so auf deine Kreativität pochst, Peter. Das ist deine Art, hervorzustechen und wahrgenommen zu werden.“ Peter antwortet: „Und ich sehe, dass du durch strukturierte Arbeit und termingerechte Ablieferung Ansehen bekommst. Vielleicht können wir beides kombinieren.“
Svenja greift den Vorschlag auf: „Wie wäre es, wenn wir ein System entwickeln, das eure beiden Bedürfnisse berücksichtigt? Anna könnte für die zeitliche Planung und die Projektkoordination verantwortlich sein, während Peter in den kreativen Phasen mehr Freiheiten erhält. Darüber hinaus könnten wir regelmäßige Teammeetings einführen, in denen Erfolge gemeinsam gefeiert werden, und ein Innovationsforum ins Leben rufen, in dem neue Ideen präsentiert und gewürdigt werden.“ Anna und Peter stimmen zu, dass dies ein guter Ansatz sein könnte.
Stärken fördern, gemeinsam Erfolge feiern
In den folgenden Wochen wird die neue Struktur eingeführt. Anna übernimmt die Leitung der Projektplanung und stellt sicher, dass alle Fristen eingehalten werden. Gleichzeitig hat Peter die Freiheit, seine kreativen Ideen in den Anfangsphasen der Projekte einzubringen, ohne sofortige Einschränkungen durch Zeitpläne. Zusätzlich finden wöchentliche Teammeetings statt, in denen Erfolge gemeinsam gefeiert werden, und das monatliche Innovationsforum bietet Peter und anderen kreativen Köpfen die Möglichkeit, ihre Ideen zu präsentieren und Ansehen dafür zu erhalten.
Nach einigen Monaten zeigt sich, dass diese Maßnahmen Früchte tragen. Anna und Peter arbeiten nicht nur konfliktfreier zusammen, sondern schätzen nun auch die Stärken des jeweils anderen. Das Reiss Motivation Profile® hat entscheidend dazu beigetragen, die innersten Antriebe und Motive zu erkennen und zu verstehen. Dadurch wurde eine Lösung gefunden, die zu mehr Harmonie und Effizienz im Team führt.
Durch das Verständnis der Lebensmotive nach dem Reiss Motivation Profile® konnten tiefer liegende Konflikte gelöst werden. Das zeigt, dass oft nicht die Oberfläche des Konflikts, sondern die darunter liegenden Motivationen und Bedürfnisse den Schlüssel zur Lösung darstellen.